Wenn wir Zigarren kaufen, sollten wir natürlich dafür sorgen, dass wir diese Zigarren richtig lagern. Sie schmecken natürlich nur dann am besten, wenn sie perfekt konserviert sind. Deshalb haben wir für Dich diese Anleitung erstellt, was Du bei der Lagerung von Zigarren beachten solltest. Wir erklären die einzelnen Schritte einfach und leicht verständlich, damit auch absolute Anfänger schnell in die Welt der Zigarren einsteigen können.
Inhaltsverzeichnis:
- Auswahl des richtigen Humidors
- Zigarren lagern ohne Humidor
- Wie lange kann ich Zigarren lagern?
- Worauf sollte ich bei der Zigarrenlagerung achten?
- Kann ich vertrocknete Zigarren noch retten?
- Fazit
So kannst Du deine Zigarren richtig lagern
Auswahl des richtigen Humidors

Zigarren haben bestimmte Ansprüche an die richtige Lagerung. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Longfiller, eine Medium- oder eine Shortfiller handelt. Generell sollten Zigarren bei etwa 65-75 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit und etwa 18 Grad Celsius gelagert werden, um ein perfektes Rauchen und einen sauberen Abbrand zu haben.
Über die Kühle von 18 Grad Celsius könnte man unserer Meinung nach streiten, denn auf Kuba oder in Lateinamerika ist es auch nicht so kalt. Wer das Aroma von Zigarren nach einer Lagerung bei guter Luftfeuchtigkeit mehr zu schätzen weiß, muss sich keine Sorgen machen.
Jeder auf seine Art, aber hier die wichtigsten Punkte kurz zusammengefasst:
- Temperatur ist weniger wichtig als Luftfeuchte
- Material der Lagerbox sollte geschmacksneutral oder Zedernholz sein
- Ein Weinkeller ist wegen seiner Luftfeuchtigkeit perfekt geeignet
Da in unseren Breitengraden die Luftfeuchtigkeit nicht besonders hoch ist, müssen wir diese Bedingungen künstlich schaffen. Idealerweise geschieht dies mit einem sogenannten Humidor, einer Holz- oder Plastikbox mit eingebautem Befeuchtungssystem. Allerdings wäre es von Vorteil, wenn das Innere des Humidors mit spanischer Zeder ausgekleidet wäre, da sich Zeder positiv auf die Reife und Geschmacksentfaltung der Zigarren auswirkt.
Aber ein Humidor alleine kann die ordnungsgemäße Lagerung Deiner Zigarren nicht garantieren. Er braucht auch kleine Helfer, die das richtige Raumklima schaffen oder testen. Zunächst wird ein Luftbefeuchter benötigt. Die gebräuchlichsten bestehen aus Schwämmen oder Acrylpolymerkristallen. Diese werden mit destilliertem Wasser oder flüssigem Propylenglykol befeuchtet und geben die Feuchtigkeit nach und nach an die Umgebung ab, sodass die Luftfeuchtigkeit immer auf dem richtigen Niveau ist. Um dies zu überprüfen, wird ein sogenanntes Hygrometer verwendet. In den meisten Humidoren sind sie in analoger Ausführung mit kleinem Zeiger zur Anzeige der Luftfeuchtigkeit oder als Digitalanzeige bereits integriert.
Ebenso sollte das Befeuchtungssystem sehr sorgfältig ausgewählt werden, da es zwischen verschiedenen Anbietern große Unterschiede gibt. Optimalerweise sollte ein selbstregulierendes System verwendet werden, das sowohl befeuchten als auch entfeuchten kann. Dies bieten alle guten Humidore. Du musst einfach nur destilliertes Wasser in das Befeuchtungssystem einfüllen.
Zigarren lagern ohne Humidor

Wenn Du deine Zigarren im Keller lagern willst, musst Du bei der Wahl des Kellers darauf achten, dass kein spezifischer Geruch entsteht. Auch die Größe des Kellers muss berücksichtigt werden. Generell empfehlen wir, eine zu große und nicht zu kleine Größe zu wählen, da im Keller immer genügend Zirkulation vorhanden sein sollte. Ansonsten kannst Du dich nach deinen persönlichen Vorlieben oder einfach nach deinem Budget leiten lassen.
Du hast keinen Keller? Eine weitere bewährte Methode zum Zigarren lagern, ist ein Kühlschrank. Allerdings solltest du hierfür einen seperaten kleinen Kühlschrank verwenden, damit deine Zigarren nicht die Aromen der Lebensmittel aufnehmen. Ausser du magst Zigarren, die nach Schinken schmecken ;-)
Wie lange kann ich Zigarren lagern?
Was die Haltbarkeit Deiner Zigarren betrifft, mach Dir keine Sorgen! Zigarren können unter den genannten idealen Bedingungen im Humidor lange gelagert werden. Wenn Du die Zigarren wirklich lange lagern möchtest, also altern bzw. reifen lassen, sollte die Luftfeuchtigkeit eher 65 % betragen, nicht 75 %.Bei zu langer Zigarren-Lagerung über 70 % besteht nämlich die Gefahr von Schimmelbildung. Da sich die Aromen hochwertiger Zigarren ständig weiterentwickeln, steht aber grundsätzlich einer Langzeitlagerung nichts im Wege. Manche Aficionados schwören gar auf die langjährig gelagerten Reserva-Sorten.
Worauf sollte ich bei der Zigarrenlagerung achten?
Zigarren sollten nicht mit aromatisierten Tabaken oder Pfeifentabak zusammen gelagert werden, da künstliche Aromen übertragen werden können. Das mag manche verführen und es gibt sogar parfümierte Zigarren, aber wir sind der Ansicht, dass Zigarren nur nach ihrem original Tabak schmecken sollten.Es ist aus verschiedenen Gründen wichtig sicherzustellen, dass Zigarren in gutem Zustand gelagert werden. Trockenere Zigarren brennen schneller, werden schwammig und verderben schneller, wenn sie zu lange trocken liegen.
Andererseits brennen zu feuchte Zigarren langsamer ab, was dazu führen kann, dass sie neu angezündet werden müssen. Und wer will eine kontinuierliche Rauchwolke, die unterbrochen wird? Auch die Luftfeuchtigkeit beeinflusst den Geschmack der Zigarre. Zigarren, die bei niedrigerer Luftfeuchtigkeit gelagert werden, haben ein angenehmeres, fruchtigeres Aroma beim Einatmen mit der Nase, aber der Nachteil ist, dass das Mundgefühl nicht so ausgeprägt ist. Bei Lagerung an einem feuchteren Ort ist der Duft nicht offensichtlich, aber nach dem Anzünden ist das Arom stärker und länger. Je nach Vorliebe kann der Liebhaber eine Luftfeuchtigkeit zwischen 65 und 75 % wählen, bei der er seine Zigarren lagern möchte.
Kann ich vertrocknete Zigarren noch retten?

Wenn Du deine Zigarren zu trocken gelagert haben solltest, kannst Du versuchen, sie wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen, indem Du sie länger in einem Humidor mit der richtigen Luftfeuchtigkeit lagerst. Du musst darauf achten, die vorgeschriebene Luftfeuchtigkeit von 65-75 % einzuhalten.
Eine zu sehr vertrocknete Zigarre kann leider nicht durch mehr Feuchtigkeit ausgeglichen werden. Zu viel Feuchtigkeit in Kombination mit zu hoher Temperatur kann sogar zu Gärung führen. In der Tabakproduktion ist es ein Prozess, der Rohtabak gebrauchsfertig macht. Sobald die Zigarre jedoch gerollt ist, setzt sich der Fermentationsprozess fort, was einen ziemlich unangenehmen Geschmack verursachen kann.
Werden die Zigarren bei zu hoher Temperatur und Luftfeuchtigkeit gelagert, merkt man das nach einiger Zeit. Dann fangen sie an zu "schwitzen" und wirken "fettig". Sie können auch aufquellen und das dünne Außenblatt kann reißen. Im schlimmsten Fall kann sich sogar Schimmel bilden (nicht zu verwechseln mit Zigarrenblüten). Unterm Strich gibt es für solch eine Zigarre leider nur einen Platz: den Müll.
Es gibt noch eine andere einfache Möglichkeit, trockene Zigarren zu restaurieren, insbesondere wenn Du keinen Zigarrenbefeuchter hast. Dies erfordert jedoch Geduld und Einfallsreichtum. Lege dazu die geöffnete Zigarrenkiste mit einem Becher Wasser in einen Beutel aus Polyethylen und verschließe diesen fast vollständig, aber lass einen kleinen Spalt für die Luftzirkulation. Du solltest die Zigarren alle paar Tage neu anordnen und drehen, und sie sollten in etwa drei Wochen wieder im Rauchzustand sein. Lernen durch Ausprobieren ist hier die Devise ;-)
Um herauszufinden, ob Du sie erfolgreich gerettet hast, musst Du deine Zigarre anzünden. Brennt sie gut ab und schmeckt gut? Dann Gratulation!
Zigarren verlieren langsam Feuchtigkeit, damit sie langsam wiedergewonnen werden kann. Allerdings haben solche "aufbereiteten" Zigarren sicherlich etwas an Aroma verloren und sind nicht mehr mit richtig gut erhaltenen Zigarren vergleichbar.
Ich habe viel erfahren in diesen Zeilen, doch habe ich noch eine Frage.
Muss ich bei der Lagerung unterschiedlicher Zigarren diese einzeln in Plastikhüllen im Humidor lagern, oder können diese zusammen und offen gelagert werden?
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